update 05.02.2007
Njswt-bjt %ow.f-Ro, Or Wsr-ib
Geburts- oder Eigenname: Chaefrê
(Xoj.f-Ro)
(Saqqara 19, Abydos 23)
|
Hor User-ib, Cha-ef-Rê (04-04-01)
Vater: Chufu
Ehefrau: Chamerer-nebti I, Hedj-heqenu, Meresanch III Söhne: Mykerinos (Menkaurê), Nebemachet, Sechemkarê, Duarê, Niuserrê, Anchemrê Töchter: Schepseset-kau, Rechetrê, Chamerer-nebti II, Hemetrê I |
Chefren gilt als Sohn des Chufu und der Henutsen?, war also Halbbruder seines Vorgängers Djedef-Rê. Seine Ehefrauen waren Chamerernebti I (Tochter d. Chufu), Hedj-heqenu und Meresanch III, er war Vater von Mykerinos, Neb-em-achet, Sechem-ka-Rê, Dua-Rê, Ni-user-Rê und Anch-em-Rê. Töchter waren Schepseset-kau, Rechet-Rê, Cha-merer-nebti II. und Hemet-Rê I..
Seine
Pyramide baute er wieder auf dem Gizeh-Plateau. Sie
erscheint höher als die Cheops-Pyramide, da sie einen steileren Neigungswinkel
aufweist und auf etwas höherem Untergrund steht. Sie trug den Namen "Chaef-Rê
ist groß".
Die Seitenlänge an der Basis beträgt 215 m. Bei einem Neigungswinkel von 53°10'
war die Pyramide 143,5 m hoch.
Die
Pyramide
Die Chephren-Pyramide liegt südwestlich derjenigen seines Vaters Chufu
auf einer Terrasse. Die Stufen der Nordwestecke der Basis ist etwa 10 m in den
Felsen eingehauen, die gegenüber liegende Südostecke wurde massiv
hochgemauert, um das leichte Gefälle der Terrasse auszugleichen. Der Steinbruch
für das Baumaterial liegt unmittelbar vor Ort. Die waagerecht verlegten
Steinlagen sind grob behauen, die Fugen sehr breit und oft fehlt der Mörtel;
der Pyramidenkern ist handwerklich deutlich schlechter ausgeführt als bei der
Cheops-Pyramide.
Die Verkleidung der beiden unteren Lagen bestand aus Granit, die weitere
Verkleidung aus Kalkstein.
An der Spitze der Chephren-Pyramide sind noch Reste der Verkleidung vorhanden,
das Pyramidion existiert nicht mehr.
Auf Grund der fortschreitenden Erosion wurde diese teilweise erhaltene
Kalksteinverkleidung von italienischen Fachleuten untersucht. Bei dieser
Gelegenheit wurden starke Verschiebungen der Eckkanten registriert und mittels
Computersimulation die Ursache ermittelt: Erdbeben.
Bereits in der 19. Dynastie hat Ramses II. mit dem Steinraub begonnen. Er
verwendete die Kalksteinverkleidung für den Bau eines Tempels in Heliopolis
(Felsinschriften des Vorstehers der Tempelarbeiten Maj).
Zwischen den Jahren 1356 und 1362 entfernte man weitere Teile der Verkleidung
für den Bau der Hassan-Moschee in Kairo.
Die Substruktur
Die Pyramide besitz zwei absteigende Zugänge im Norden. Beide liegen
übereinander, der untere beginnt 30 m außerhalb des Bauwerks auf Bodenniveau,
der obere 11,5 m über der Grundfläche. Die untere Passage mündet in einen
horizontalen Stollen, von dem eine Nebenkammer abzweigt (10,41 x 3,12 m, 2,61 m
hoch). Man vermutet. dass diese Kammer die gleiche Funktion hatte wie die so
genannte Königinnenkammer der Cheops-Pyramide. Hinter dem horizontalen Stollen
steigt die Passage wieder an und trifft knapp unter Bodenniveau auf den von oben
kommenden zweiten Zugang. Der nun gemeinsame Gang verläuft nunmehr waagerecht
zur Grabkammer im Zentrum des Bauwerks.
Die Grabkammer misst 14,15 x 5 m und hat eine Höhe von 6,83 m. Die Decke
besteht aus mächtigen, schräg liegenden Kalksteinbalken, die Wände bestehen
bereits aus gewachsenem Fels. Bis auf Belzonis Grafitto ist die Kammer
unbeschriftet und enthält nur noch den Sarkophag aus Granit, der halb in den
Boden eingelassen ist. Der Schiebedeckel lag zerbrochen in der Kammer,
aufgefundene Knochen stammten von Stieren. Ein kleiner Schacht im Boden barg
wahrscheinlich die Kanopen.
Es ist anzunehmen, dass die Pyramide bereits erstmals in der Ersten Zwischenzeit
beraubt wurde. Der Historiker Ibn Abd as-Salam vermerkt eine weitere
Öffnung der Pyramide im Jahr 774 (= 1372 n. Chr.), doch man hat sie anscheinend
wieder verschlossen. Im Jahre 1818 wurde die Grabkammer von Belzoni
wiederentdeckt. Gegenüber dem prächtigen Kammersystem des Cheops wirkt
die des Chephren jedoch eher einfach (es sei denn, man entdeckt weitere
Kammern im Kernmauerwerk).
Der Pyramidenbezirk
Die Pyramide wurde von einer massiven Umfassungsmauer umgeben, die allseits
einen über 10 m breiten gepflasterten Hof bildete. Weiter nördlich, westlich
und südlich lokalisierte man Wallreste, die wohl die Abgrenzung des ganzen
Komplexes bildeten. Auf der Südseite, außerhalb der Umfassungsmauer, liegen
die Reste einer Nebenpyramide (Nr. G2a). Es ist strittig, ob es sich bei dieser
Pyramide um eine Kultpyramide oder das Grab einer Gemahlin des Chephren
handelt.
Wie seit Snofru üblich, besitzt auch die Chephren-Pyramide die
Dreiteilung Taltempel - Aufweg - Totentempel. Der Totentempel ist östlich der
Pyramide vorgelagert. Der König hat hier erstmals ein neues Baumuster eingeführt,
das alle folgenden Totentempel aufweisen:
Die
meisten Ägyptologen halten Chefren für den Erbauer des Sphinx, zumal dieser
auf seine Pyramide ausgerichtet scheint.
Pyramide des Chaef-Rê (04-04-02)
In seinem Taltempel fand man die hervorragend erhaltene Dioritstatue des Chefren. Die ehemals dort aufgestellten weiteren Königsstatuen waren alle zerschlagen und stark beschädigt.
Pyramide des Chaef-Rê, Schnitt (04-04-03)
Pyramidentempel und Taltempel des Chaef-Rê, Riss (04-04-04)
Taltempel des Chaef-Rê (04-04-05) |
Chaef-Rê (04-04-06) |
Chaef-Rê (04-04-07) |
Dioritstatue, Chaef-Rê (04-04-08) |
Giseh, Westfriedhof
In
den undekorierten Mastaben des Westfriedhofs von Gizeh wurden ca. 20 „Ersatzköpfe“
gefunden. Sie stellen realistische Porträts dar, sind unbemalt und die Ohren
fehlen meistens. Möglicherweise dienten sie als Vorlage für die Totenmaske, in
jedem Fall aber als Statuenersatz. Alle stammen aus der Zeit des Cheops
oder Chefren.
Grab 4240A: die hier gefundenen Ersatzköpfe sollen Söhne des Chefren
darstellen, einmal Snofru Seneb und
ein weiterer Sohn, dessen Name nicht bekannt ist.
Snofru-Seneb (04-04-09) |
unbekannt (04-04-10) |
Beamter... (04-04-11) |
...und seine Frau (04-04-12) |
Quellen:
von Beckerath, J., Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49) Mainz 1997/99
Schneider, T., Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf 2002
Stadelmann, R., Die Ägyptischen Pyramiden, Mainz 1997
Lehner, M., Das erste Weltwunder, Düsseldorf 1997
Verner, M., Die Pyramiden, Hamburg 1999