update 22.09.2004

um 1.292 - um 1.290 v. Chr. 

Ro-msj-sw,  Mn-pHtj-Ro

Geburts- oder Eigenname: Ramessu (Ro-msj-sw) Ep. heqa-Maat (Oq#-M#ot)
Thronname: Men-pehti-Rê (
mn-pHtj-Ro) Ep. heqa-Maat (Oq#-M#ot)  
Horus-Name: Ken-wadj-nesit (
Kn-w#D-nsyt
Nebti-Name: Chaj-em-nesu-mi-Atum (
Xoj-m-nsw-mj-Jtm)
Gold-Name: Semen-Maat-chet-taui (
smn-M#ot-Xt-t#wj
sonstige Namen:
Ramses I, Ramesses I

   Ramessu Men-pehti-Rê (19-01-01)

Vater: Suti 
Mutter: Tia ?
Geschwister:  unbekannt 
Ehefrauen: Sat-Rê, Tia
Söhne: Seti I
Töchter: unbekannt

Wie sein Vorgänger Haremhab stammte auch Ramses I aus den Reihen der militärischen Führer. Zunächst Truppenkommandant, später im Generalstab tätig, wurde er Gesandter des Königs und General der Streitwagentruppe, bevor Haremhab ihn zum Wesir ernannte. Schließlich wurde er Vertreter des Königs in Ober- und Unterägypten, Fürst im ganzen Land und "Königssohn" und somit designierter Nachfolger Haremhabs.

Eine der beiden in Karnak aufgefundenen Statuen nennt seinen Vater Suti, der ebenfalls Offizier war. Es ist strittig, ob Tia der Name seiner Mutter oder der Name einer weiteren Ehefrau war. Eine weitere Gemahlin war Sat-Rê, die Mutter des Seti I.

Nur wenige Zeugnisse gibt es aus der nur knapp zwei Jahre währenden Herrschaft des Königs. Sein Sohn Seti I unternahm als Kronprinz eine Strafexpedition nach Südpalästina; die Kriegsgefangenen wurden dem Tempel in Buhen gestiftet. Dieser Tempel wurde durch Ramses I dem Amun-Min geweiht, wie eine Stele aus Wadi Halfa berichtet.

Die Bautätigkeit am Karnak-Tempel wurde fortgesetzt: der 2. Pylon und der große Säulensaal begonnen. Weitere Hinweise auf den König fand man in den Tempeln des Seti (Abydos und Korna), wo Seti für seinen Vater Gedenkkapellen errichtete. Auch eine  Statue, die ihn zusammen mit dem Horus von Mesen zeigt, stammt aus der Zeit des Seti

Schon als Wesir hatte sich Ramses in Gurob eine Grabanlage bauen lassen, in der auch eine Angehörige bestattet wurde. Als König begann er mit dem Bau eines neuen Grabes im Tal der Könige (KV 16). Es war noch nicht fertig, als der Pharao starb. So wurde die Mumie in einer als Grabkammer hergerichteten Vorkammer beigesetzt, wobei man den äußeren und inneren Sarg aus Gurob trennte und den inneren Sarg für die Bestattung im Tal der Könige benutzte.

Der vermeintlichen Mumie des Königs wiederfuhr eine wahre Odyssee. Bereits in der 21. Dynastie (unter Smendes/Pinodjem I) wurde sie zusammen mit der seines Enkels Ramses II in das Grab des Seti I (KV 17) gebracht, wohl aus Schutz vor Grabräubern. Unter Siamun (21. Dynastie) erfolgte eine weitere Umbettung in die berühmte Cachette von Deir el-Bahari (TT 320). Nach der Auffindung der Cachette verkaufte Abd el-Rassul die Mumie an einen Amerikaner. Im Jahr 1870 tauchte sie im Niagara Fall Museum auf und blieb dort bis 1999, dem Verkauf an das Michael C. Carlos Museum in Atlanta/USA. Nach langen Verhandlungen wurde sie 2004 dem Museum Kairo zurückgegeben, denn Zahi Hawass identifizierte sie als Mumie des Ramses I, hauptsächlich auf Grund der Ähnlichkeit mit der des Seti I. Ihre Identität bleibt also zunächst zweifelhaft. Am 9. März 2004 fand sie ihre (vorläufig) letzte Ruhestätte im Luxor-Museum, zusammen mit der des Ahmose, dem Begründer der 18. Dynastie.

Grab des Ramses I

Quellen:
T. Schneider. Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
J. v. Beckerath. Chronologie des pharaonischen Ägypten. Mainz
N. Reeves. Valley of Kings. London
 


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