update 09.05.2009

um 1.290 - um 1.279 v. Chr. 

ctHy,  Mn-M#ot-Ro

Geburts- oder Eigenname: Seti (ctxy) Ep. meri-en-Ptah (mrj-n-PtH)
Thronname: Men-Maat-Rê (
mn-M#ot-Ro) Ep. heqa-Waset (Oq#-W#st)  
Horus-Name: Ken-chaj-em-Waset (
Kn-xoj-m-W#st) und viele andere 
Nebti-Name: Wehem-mesut sechem-chepesch der-pedjet (
wHm-mswt sXm-XpS dr-pDt) und viele andere
Gold-Name: Wehem-chau user-pedjut-em-tau-nub (
wHm-Xow wsr-pDwt-m-t#w-nbw) und viele andere 
sonstige Namen:
Sethos I 

  Sethy meri-en-Ptah, Men-Maat-Rê (19-02-01)

Vater: Ramses I 
Mutter: Sat-Rê
Geschwister:  unbekannt 
Ehefrauen: Tuya
Söhne: Ramses II, Neb-en-cha-set-nebet
Töchter: Tia

Schon im zweiten und letzten Regierungsjahr seines Vaters Ramses I wurde Seti dazu auserwählt, als Oberbefehlshaber einen Kriegszug nach Palästina zu führen. Das Erstarken des Hethiterreiches in Kleinasien brachte Unruhen in den gesamten vorderasiatischen Raum. Seti war also wie viele seiner Vorgänger gezwungen, durch Feldzüge seine junge Herrschaft zu festigen.

Sein erstes Jahr als König wurde geprägt durch kriegerische Ereignisse am Horus-Weg, der Verbindung zwischen Ägypten und Palästina. Hier sorgten vor allem Beduinenstämme für Unruhen. Vermutlich drang Seti auch weiter nach Norden vor. Inschriftlich genannt sind die Orte Kumidi nordwestlich von Damaskus, die Hafenstadt Tyrus und Ullaza im Fürstentum Amurru. 

In den Jahren 3 bis 5 erfolgte die erste Auseinandersetzung mit dem hethitischen Einflussbereich: Seti I erobert Amurru und Qadesch, wo er eine Siegesstele errichtete. 

Ein Relief in Karnak weist auf einen libyschen Feldzug im 6 Jahr hin. Im 7. Jahr zog der König wieder gegen Syrien, der Hethiter Muwatalli wich einer Auseinandersetzung jedoch aus, zumal Seti die Festung Qadesch nicht dauerhaft besetzt hielt.

Im 8. Jahr fand man Seti´s Truppen unter General Heqa-nacht  in Jam im Sudan, wohl zur Sicherung der Handelswege im Süden.

Seti´s Wesire waren Neb-Amun und Paser, als Vizekönige von Kusch fungierten Amenemope und Iuni.

Die ägyptische Kunst hat im Laufe der Jahrtausende viele großartige Epochen gehabt. Einer der Zeitabschnitte, in der Architektur und Reliefkunst einen Höhepunkt erreichten und in Qualität und Ausführung herausragten war die Zeit des Seti I. Ein sehr gutes Beispiel ist der große Säulensaal des Amun-Tempels in Karnak: die linke Hälfte wurde unter Seti I errichtet und einschließlich der linken Umfassungsmauer auch im typischen erhabenen Relief dekoriert. Die Arbeiten waren noch nicht vollendet, als der König starb. So erfolgt unter seinem Sohn Ramses II die Fertigstellung der begonnenen Reliefs, leider unter der Verwendung der eigenen Namenskartusche. Die weiteren Arbeiten wurden mit groben, tief versenkten Hieroglyphen in deutlich schlechterer Qualität ausgeführt. Man kann sich des Eindrucks nicht entziehen, dass Ramses II gewollt die extrem tief versenkten Reliefs verwendete. Damit verhinderte er die Usurpation seiner Reliefs durch nachfolgende Herrscher: ein schlechtes Beispiel sollte keine Nachahmer finden... 

Auch Seti´s  Totentempel in Korna blieb unvollendet und auch dieser wurde von Ramses in minderer Qualität fertig gestellt. 

Der bedeutendste Tempel des Seti I befindet sich allerdings in Abydos mit dem angeschlossenen Osireion, dem Scheingrab für Osiris. Sein Vater Ramses I besitzt hier eine eigene Kapelle. Eine Fundgrube für die Ägyptologen ist die Königstafel von Abydos, in der Seti I die Herrscher Ägyptens beginnend mit Menes auflistete.

Weitere Bauwerke aus seiner Zeit sind ein Doppeltempel für seine Frau Tuja und Ahmes-Nefertari in Korna, ein Tempel für Hathor in Deir el-Medina, in Memphis ein Totentempel neben dem Tempel des Ptah sowie eine Kapelle, die Isis, Nephtis und Ptah geweiht wird. In ganz Ägypten ist seine Bautätigkeit nachgewiesen worden. So ist auch mit dem  Bau der neuen Hauptstadt Pi-Ramesse im östlichen Nildelta bereits durch Seti begonnen worden.

Seti I wird schließlich in seinem Grab im Tal der Könige (KV 17) bestattet, eines der größten und schönsten Gräber im Tal. Bereits in der 21. Dynastie wurde das Grab wieder geöffnet, um auch die Mumien seines Vaters Ramses I und seines Sohnes Ramses II hier zu verstecken. Gefunden hat man Seti´s Mumie jedoch mit vielen anderen in der Cachette von Deir el-Bahari (TT 320).

Quellen:
T. Schneider. Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
J. v. Beckerath. Chronologie des pharaonischen Ägypten. Mainz
N. Reeves. Valley of Kings. London
 


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