update 03.02.2008
Theben (Karte Nord, 9-10/E)
TT 67, Opw-snb (Hapuseneb), Hohepriester
Hapuseneb wird als Beamter
in den Regierungsjahren 2-16 der Hatschepsut
erwähnt.
Als Gemahlin ist eine Amenhotep belegt. Seine Eltern waren Hapu
(dritter Vorlesepriester des Amun) und dessen Gemahlin Ahhotep, eine
Haremsdame.
Hapuseneb war Hohepriester des Amun in Karnak. Laut seiner biographischen
Inschrift (Louvre A 134) ist er auch verantwortlich gewesen für den Bau eines Königsgrabes.
Die Statue Louvre A 134 erwähnt auf der Frontseite in Zeile 4 den Titel jmj-r#
njwt T#tj = Bürgermeister und Wesir.
Delvaux (La statue Louvre A 134 de Hapouseneb, SAK 15/1988) bemerkt dazu
allerdings folgendes: obwohl die Hieroglyphen sauber gearbeitet sind fällt auf,
dass sie an dieser Stelle ungewöhnlich zusammengedrängt geschrieben wurden.
Der komplette Titel wurde in ein einziges Quadrat geschrieben. Es stellt sich
also die Frage nach dem Grund dieser Schreibung. Eventuell wurde er erst später
hinzugefügt? Weitere Belege, die Hapuseneb als Wesir erwähnen wurden
bisher nicht bekannt.
Wolfgang Helck (LÄ II, Stichwort Hapuseneb, Sp. 955 und Helck:
Verwaltung, S. 286) betrachtet Hapuseneb nicht als Wesir. Er verweist auf
die einmalige Erwähnung auf der Statue im Louvre und meint, dass der Titel dort
unter den Ehrentiteln erwähnt wird.
Eventuell sollte man aber auf Grund des singulären Auftauchens des Titels auch
eine post - mortem - Änderung der Statue in Betracht ziehen.
Die Statue, entstanden in der Zeit der Hatschepsut, wurde erwiesenermaßen
nachtäglich überarbeitet. Hinweise auf Hatschepsut wurden getilgt und
gegen ihren Gatten Thutmosis II. ausgetauscht.
Hapuseneb hat, da nur bis ins Regierungsjahr 16 von Hatschepsut belegt,
diese Änderung sehr wahrscheinlich nicht selber angeordnet (anders: Kampp).
In Silsila ist ein Schrein (Nr. 15; siehe Foto unten) von ihm erhalten, in dem 7
seiner Kinder namentlich aufgeführt werden.
Foto: Elke Noppes
Weiter sind Grabkegel mit seinem
Namen erhalten, vier Statuen und ein Ostrakon.
Auf zwei weiteren Statuen wird Hapuseneb erwähnt, genauso wie im Grab TT
51/Userhat.
Sein Grab TT 67 liegt in Sheik Abd el-Korna (upper enclosure).
Der Innenraum des Grabes ist zugänglich und
dient heute als Toilette und Stallung für Vieh. Die Dekoration des ursprünglich
reich ausgestatteten Grabes ist durch die Viehhaltung fast völlig zerstört.
Dekoration:
Querhalle
1. Zwei Register, Reste:
I. Männer fällen Bäume in Punt (?)
II. Boot
2. Stele mit Textresten
3. Pfeiler: zwei Register, [Handwerksszenen]
Passage
4. [Der Grabherr. Texte]
Hinterer Raum:
Auf den Pfeilern der Grabherr mit Opfergaben
Das Grab fiel einer damnatio memoriae und den üblichen Amarnazerstörungen zum
Opfer.
Lit.:
Säve-Söderbergh, Private Tombs at Thebes
An Bestattungsanlagen ist nur ein Schacht in der Querhalle links bekannt. Vorhof
und auch Pfeilerhalle sind hoch verschüttet und noch nicht untersucht.
Quellen:
Porter & Moss, The Theban Necropolis
Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von
der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996