update 01.03.2005
Pyramidenbezirk von Meidum (03-06-03)
1. Pyramide, 2. Mastaba Nr. 17, 3. Taltempel
Vor der Meidum-Pyramide liegt die große Mastaba
M 17.
Dieser rätselhafte Bau liegt unmittelbar am Pyramidenbezirk.
Die Mastaba besaß nie einen Zugangstunnel und wurde über der versiegelten Grabkammer
erbaut, wahrscheinlich zu der Zeit, in der die Pyramide errichtet wurde. Ein
antiker Grabräuberstollen führt heute ins Innere und dient noch heute als
Zugang. Der Granitsarkophag ist aufgebrochen, die Mumie lag auf dem Boden. Sie war nicht
einbalsamiert. Wie damals üblich wurde der Tote entfleischt und der Körper mit Leinenbinden
nachgebildet und zusammengehalten. Zwei fehlende Finger hat man z.B. mit gerollten Leinenbinden imitiert. Dieses Verfahren der Präparation
von Verstorbenen wurde im Alten Reich üblicherweise benutzt. Mit Leinen, Gips und Stuck
wurde der gesamte Körper nachgebildet und modelliert, sogar Ohren, Nase und
Penis. Das Gesicht wurde bemalt und Haare angefügt.
Die bevorzugte Theorie einiger Ägyptologen sieht dieser Mastaba das Grab des ältesten Sohnes des Snofru, des Kronprinzen, der früh verstarb. Snofru müsste zur Zeit dieser Bestattung mindestens 35 bis 40 Jahre alt gewesen sein, denn der Tote aus M17 war bereits erwachsen. Trotzdem dürfte er erst am Beginn seiner Regentschaft gestanden haben, die vielleicht 48 Jahre gedauert hat. Snofru wäre dann um 90 Jahre alt geworden, seine Ehefrau Hetep-heres, Mutter des Chufu, hat ihn dann noch überlebt- und auch Chufu war beim Tod seines Vaters noch jung genug für eine mindestens 23-jährige Herrschaft.
Weitere Zweifel kommen auf, wenn man die hervorragend Dekorierten Gräber der Snofru-Söhne Rahotep und Nefer-Maat mit dieser undekorierten Mastaba des designierten Thronfolgers vergleicht.
Die Theorie von J.P. Lauer und einiger italienischer Ägyptologen erscheint logischer, die in Pyramide und Mastaba das Grab des Huni sehen.
Mastaba M 17 (03-06-07) Foto: Anke Klein
Mastaba M17, Eingangsstollen (03-06-11) Foto: Anke Klein |
Mastaba M17, Grabkammer (03-06-12) Foto: Anke Klein |
Schädel mit Leinen- und Haarresten, Penis und Eye-Socket des Toten aus Mastaba Nr. 17 (03-06-08, 03-06-09)
Die
wichtigsten übrigen Grabstätten in Meidum wurden zur Zeit des Snofru
angelegt.