update 31.01.2007
Or NTrj-xt, Esr
Geburts- oder Eigenname: Djoser (Dsr)
(Saqqara 12)
Djoser-Sa (Dsr z#) (Abydos 16), Djoser-jt
(dsr jt) (Turin 3.5)
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Hor Netjeri-chet (03-02-01)
Vater: Chasechemui ?
Ehefrau: Inet-kaus ? , Hetep-her-nebti Söhne: Sechem-chet (Djoser-ti) Töchter: - |
Djoser´s Herkunft ist strittig.
Allgemein wird er als jüngerer Bruden des Neb-Ka bezeichnet, Sohn der Nimaat-Hapi
und des Chasechemui. Er war der bedeutendste König der 3. Dynastie. Als seine Ehefrauen gelten Inet-kaus
(die auch als Frau des Neb-ka gilt) und Hetep-her-nebti. Djoser regierte in Inebu-Hedj, der Burg „Weisse Mauer“, dem späteren
Memphis.
Der Grabkomplex des Djoser in Saqqara ist
der erste Steinbau der Geschichte, errichtet vom genialen Imhotep,
Arzt, Wesir, Hohepriester? und Baumeister. Imhotep wurde in späteren Dynastien
vergöttlicht und selbst noch von den Griechen als Gott verehrt.
Sein Grab sucht man bis heute vergeblich.
Als Vorlage für den „Bau für die Ewigkeit“ diente der königliche Palast, der
damals üblicherweise aus Nilschlammziegeln, Holz und Schilfmatten errichtet war. Imhotep
setzte diesen aus vergänglichem Material bestehenden Palast in eine Konstruktion aus „unvergänglichem“ Stein um.
Die Grabkammer in der Stufenpyramide des Djoser ist ein unterirdisches Gelass am Boden eines 28 m tiefen Schachtes mit einem Durchmesser von 7 Metern. Er besteht aus zwei übereinander angeordneten Stockwerken. In die Grabkammer gelangt man durch ein 1 m großes Loch in der Decke, welches durch einen 3 Tonnen schweren Stöpsel aus Granit verschlossen war.
Offenbar wurde die Grabkammer bereits im Altertum ausgeraubt, jedoch fand Minutoli 1821 einen
vergoldeten Schädel und goldene Fußsohlen. Ob es sich hierbei um Reste der
Mumie des Djoser handelt, ist nicht mehr festzustellen, denn beim
Transport der Fundstücke nach Hamburg sank das Schiff mit samt der Ladung in
der Mündung der Elbe. Im Jahr 1926 wurde bei weiteren Untersuchungen der
Grabkammer der Teil einer menschlichen Wirbelsäule und ein Stück des Beckens
gefunden. Eine nähere Untersuchung der Skelettreste fand nicht statt. Im Jahr 1934 entdeckte man
einen mumifizierten menschlichen Fuß, Teile des Schulterblatts, Oberarmknochen,
sowie Teile von Rippen, Brustbein und Schlüsselbein. Da man vermutet, dass es sich hier um eine spätere Bestattung aus der
Ptolemäerzeit handelt, wurden auch diese Überreste noch nicht genauer untersucht.
Der Zugang zum Grabschacht erfolgt durch eine schräge Passage; vom Schachtboden aus
gehen eine Reihe von Stollen und Gänge ab, die der Aufnahme von Grabausstattungen diente. Einige der Gänge sind blau gekachelt und zeigen u.a.
auch Djoser.
Über dem Schacht errichtete man einen massiven Steinbau mit einer Seitenlänge von 63
m und einer Höhe von 8 m, also eine Mastaba, wie sie schon die Vorgänger Djosers
errichteten.
Der Bau befindet sich im Zentrum eines Hofes von 544 x 277 m, umgeben von einer
10,50 m hohen Mauer aus behauenen Kalksteinblöcken, vor- und zurückspringend
wie die Mauerfronten der Paläste der 1. und 2. Dynastie.
Die Grabmastaba wurde 5 mal erweitert, zuerst auf allen Seiten um 3 Meter. An der
Ostseite befinden sich unter der Erweiterung elf 33 m tiefe Schächte, in denen
wahrscheinlich Familienmitglieder beigesetzt waren (in einem Schacht fand man
eine Kindermumie). Die zweite Erweiterung um 8,5 m wurde an der Ostseite
vorgenommen, man überdeckte die Grabschächte und gab ihnen somit Schutz.
Abermals wurde die Mastaba an allen Seiten um 3 m verbreitert und auf dem so geschaffenen
Fundament eine 4-stufige Pyramide von 40 m Höhe errichtet.
Der nächste Bauabschnitt erfolgte an der Nord- und Westseite zu einer Grundfläche
von 109 m x 121 m, danach um zwei weitere Stufen, sodass eine 6-stufige Pyramide von 60 m Höhe entstand.
Zirka 35.000 Vasen, Schalen und Bruchstücke aus den ersten beiden Dynastien fand man in den Schächten und Gängen, jedoch keinerlei Hinweise auf den König Peribsen.
Vor der Nordseite der Pyramide befindet sich eine Kultkammer mit einer
Statuenkammer. In dieser allseits umschlossenen Kammer stand eine Sitzfigur des Königs (jetzt als Kopie).
Die Statue nahm durch zwei in der Frontseite der Kammer gebohrte Löcher Kontakt mit der Außenwelt auf. Der in der Statue
lebende Ka des Königs sollte so die Opfernden erkennen und an den Opfern
teilhaben.
Im Hof befinden sich eine Reihe von Bauwerken, zum größten Teil massive Attrappen
und Scheinbauten. Es sind Nachahmungen der Paläste, die der Pharao zu Lebzeiten bewohnt hat sowie Zeremonienhöfe und ein Totentempel.
An der Südseite des großen Hofes erhebt sich das sogenannte Südgrab. Es diente
wahrscheinlich dem königlichen Ka als Kenotaph (Scheingrab). Das Gebäude ist
fast völlig massiv, an der Ostseite ist eine kleine Kultkammer. Am Boden eines
30 m weit in den Felsen eingetieften Schachtes befindet sich ein weiteres Grab,
ähnlich dem Grab unter der Pyramide. Die Grabkammer ist jedoch nur 1,6 m lang.
Es ist nicht bekannt, wer oder ob hier jemand bestattet war.
Im Südosten des Pyramidenbezirks befindet sich der Heb-Sed-Hof. Hier wurde das
Sed-Fest zum 30-jährigen Regierungsjubiläum des Djoser gefeiert. Der König lässt sich die königliche Gewalt erneut bestätigen.
Bekannt ist das Relief des Königs beim
diesem Kultlauf, in dem der König durch den Lauf um
die Stadtmauer seine noch vorhandenen Kräfte demonstriert.
Saqqara, Pyramidenbezirk des Djoser, Grundriss (03-02-02)
Saqqara, Gräberfeld (03-02-03)
Saqqara, Djoser-Pyramide, Schnitt (03-02-04)
Saqqara, Djoser-Pyramide, Riss (03-02-05)
Ka-Statue des Djoser (03-02-06)
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Statuenkammer vor der Pyramide (03-02-07, 08) (schräggestellter Block)
Djoser-Pyramide (03-02-09) |
Heb-sed-Hof (03-02-10) |
Eingangshalle (03-02-11)
Unterirdische Kammer (03-02-12) |
Umfassungsmauer (03-02-13) |
Säulen der Eingangshalle (03-02-14)
Haus des Südens, Umfassungsmauer (03-02-15) |
Eingang zur Kultnische (03-02-16) |
Südgrab, Kultkammer (03-02-17)
Haus des Nordens (03-02-18) |
Haus des Nordens (03-02-19) |
Im Heb-Sed-Hof (03-02-20) |
Im Heb-Sed-Hof (03-02-21) |
Djoser beim Kultlauf (03-02-22)
Pyramidenbezirk des Djoser (03-02-23)
Steingefäße aus der Pyramide (03-02-24) |
Balsamierungstisch (03-02-25) |
Der Balsamierungstisch diente möglicherweise der Balsamierung der Eingeweide, da er mit 89 cm Länge zu kurz ist für die Mumifizierung von Menschen. Gefunden wurde er wie auch die übrigen Gefäße in den unteren Galerien der Stufenpyramide.
Heb-Sed-Vase (03-02-26) |
Thronsockel (03-02-27) |
Ölkrug, Alabaster (03-02-28) |
Quellen:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
von Beckerath, J., Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49) Mainz 1997/99
Stadelmann, R., Die Ägyptischen Pyramiden, Mainz 1997
Lauer, J.P., Die Königsgräber von Memphis, Bg. Gladbach 1988
Lehner, M., Das erste Weltwunder, Düsseldorf 1997
Verner, M., Die Pyramiden, Hamburg 1999