update 30.08.2007

um 570 - um 526 v. Chr. 

JoH-msj(w) xnm-jb-Ro (Amasis)

Geburts- oder Eigenname: Jah-mes, Ahmose (II) (JoH-msj(w))
Thronname: Chnum-ib-Rê (xnm-jb-Ro)
Horus-Name: Semen-Maat (smn-M#ot)
Nebti-Name: Za net Soped-taui (z#-Nt spd-t#wj)
Gold-Name: Setep-netjeru (stp-nTrw)
sonstige Namen: Amasis, Amosis   

Vater:  -
Mutter: -
Geschwister: -



Ehefrau:  Ladike  
Söhne: Psametik III
Töchter: -  


Amasis war ursprünglich Armeeoffizier im ägyptischen Heer. Er stammte aus dem unterägyptischen Ort Sais. Bereits im Jahr 592 v.Chr. wird er erstmals als Feldherr im nubischen Feldzug des Königs Psametik II erwähnt. 

König Apries erteilte General Amasis im Jahr 570 v.Chr. den Auftrag, einen Aufstand einheimischer Soldaten im Nildelta niederzuschlagen. Ausgelöst wurde diese Revolte durch die schwere Niederlage der ägyptischen Truppen im Jahr 571 v. Chr. im Kampf gegen den griechischen Stadtstaat Kyrene. 

Amasis nutzte die Gelegenheit und stellte sich an die Spitze der Rebellen, die sich hauptsächlich aus einheimischen Soldaten zusammensetzten und man erklärte ihn zum König. Zwischen den einheimischen Soldaten unter seiner Führung und den bei Apries verbliebenen griechischen Söldnern kam es 569 v. Chr. zum Kampf, den Amasis für sich entschied.

Nach dem Tode seines Vorgängers Apries heiratete er dessen Schwester, um seine eigene Position zu legitimieren.

Amasis hatte sofort bei Regierungsantritt mit einem großen Problem zu kämpfen: Die Babylonier bedrohten die ägyptische Grenze, ein anderes Problem wurden die Perser, die später sogar zu der größeren Gefahr werden sollten. 

Der babylonische Herrscher Nebukadnezar nutzte die Thronwirren am Beginn der Regierungszeit von Amasis um einen Angriff auf Ägypten zu starten (568/567 v. Chr). Amasis konterte mit einem erfolgreichen Gegenangriff und in dessen Verlauf eroberte er sogar Zypern. 

Das Erstarken der Perser beschäftigte schließlich aber nun die Babylonier an anderer Front und entlastete Ägypten vor weiteren Angriffen aus Vorderasien. Der Kampf der beiden Großmächte (Persien und Babylonien) bescherte Ägypten für die kommenden vierzig Jahre eine Friedenszeit, in der sich Amasis als Gesetzgeber, großer Organisator und Bauherr hervortat.

Unter Amasis' Herrschaft öffnete sich Ägypten vor allem in Richtung des griechischen Auslands. Er hielt gute Kontakte zu vielen griechischen Stadtstaaten, besonders zu Polykrates, dem Herrn von Samos. Amasis weihte auch Stiftungen nach Kyrene, Lindos, Samos, Delphi und Sparta. Diese Bevorzugung von Ausländern machte ihn nicht besonders beliebt bei den einheimischen Ägyptern, was vielleicht ein Grund für sein großes Bauprogramm war. 

Der äußere Friede war allerdings etwas durch innere Reibereien zwischen Ägyptern und griechischen Kaufleuten getrübt, sodass Amasis den Griechen Naukratis - eine griechische Kolonie im Delta - als "Freihandelszone" zuwies.

Bauten des Herrschers wurden in fast allen Teilen des Landes lokalisiert, besonders hervorzuheben ist das Ammoneion in der Oase Siwa und ein neuer Osiris-Tempel in Abydos.

Die letzten Jahre seiner Regentschaft waren durch den Kampf gegen das immer mächtiger werdende Perserreich geprägt. Ab 547 v. Chr. verbündete Amasis sich mit dem lydischen König Krösus, dem babylonischen König Nabonid, dem griechischen Stadtfürsten Polykrates gegen den Perserkönig Kyros. Ein Jahr später bereits wurde Krösus von den Persern geschlagen ohne das Amasis eingriff. 539 v. Chr. wurde das neubabylonische Reich durch die Perser erobert. Polykrates von Samos unterwarf sich freiwillig den Persern. 

Ein letzter Feldzug nach Nubien erfolgte im Jahr 529 v. Chr., belegt durch eine demotische Liste der beteiligten Soldaten.

Im Jahr 526 starb Amasis, der letzte große König Ägyptens. 

Sein Grab wurde in Sais gefunden; als Herodot es besuchte war es aber schon von den Persern zerstört.

Quellen:
von Beckerath, J., Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49) Mainz 1997/99
Schneider, T., Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf 2002
Herodot, übers. von Josef Felix:
"Historien (Herodot)", Artemis-Verlag Zürich 2004

 


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