update 26.10.2007
um 1.525 - um 1.504 v. Chr. (Helck:
1.504 - 1.483, Krauss: 1.514 - 1.493 v.Chr.)
Jmn-Htp,
Esr-k#-Ro
Geburts- oder Eigenname: Amenhotep
(I) (Jmn-Htp) |
Jmen-hotep, Djeser-ka-Rê (18-02-01)
Vater:
Ahmose Neb-pehti-Rê Ehefrauen: Ahmes-merit-Amun, Seni-seneb ? Söhne: Thutmosis I ? Töchter: Ahmes |
Amenhotep I war ein Sohn des Königs Ahmose und der Ahmose-Nefertari. Über sein Alter bei der Inthronisation sind die Meinungen geteilt. Wahrscheinlich war er noch ein Kind als sein Vater starb.
Auch seine drei Brüder Ahmose-anch, Siamun und Ahmose-Sipair starben noch jung. Die Regierungsgeschäfte führte zunächst seine Mutter, die noch im 10. Jahr seiner Regentschaft lebte.
Er heiratete seine Schwester Ahmes-Merit-Amun, deren Mumie in TT358 in Deir el-Bahari gefunden wurde (eine weitere Prinzessin mit gleichem Namen Ahmes-Merit-Amun hat wahrscheinlich früher gelebt).
Amenhotep I führte ein geeintes
Reich, nur Auseinandersetzungen an der nubischen Grenze waren erforderlich, der
König festigte die Reichsgrenzen bis zum 2. Katarakt.
Rischi-Sarg der Ahmes-Merit-Amun (
18-02-02)Als Vizekönig von Kusch setzte er Turi ein (Tempel in Uronachti am 2. Katarakt).
Bautechnisch orientierte sich der König an Vorbildern aus dem Mittleren Reich, vor allem an Mentuhotep II und Sesostris I.
Alabasterkapelle des Amenhotep I (18-02-03) |
Relief des Königs in der Kapelle (18-02-04) |
Alabasterkapelle, Amun (18-02-05) |
Kapelle, Amenhotep I (18-02-06) |
In Karnak errichtete er verschiedene Kapellen und Denkmäler. Sehr schön ist der wieder aufgebaute Alabasterkiosk. In Der el-Bahari entstand ein Barkenheiligtum, in Abydos ein Tempel für Ahmose, in Elkab für Nechbet und auf dem Sinai (Serabit el-Chadim) für die Göttin Hathor.
Osirispfeiler, Amenhotep I (18-02-07) |
Sphinx, Amenhotep I (18-02-08)
Sitzstatue, Amenhotep I ( |
Die Mumie des Amenhotep I wurde wie viele andere in der Cachette von Deir el-Bahari
(TT 320) gefunden. Da sie in der 21. Dynastie hervorragend neu präpariert wurde,
hat man sie bis heute nicht ausgewickelt. Neue Röntgenuntersuchungen haben jedoch ergeben, dass sie von Grabräubern völlig zerstört
wurde.
Sarkophag mit Mumie des Amenhotep I (
18-02-10)Getrennt von seinem Grab baute er erstmals einen Totentempel bei Korna, in dem Amenhotep I und seine Mutter Ahmose-Nefertari verehrt wurden. Diese Sitte, ein „Schloss der Millionen Jahre“ am Prozessionsweg Karnak/Luxor/Deir el-Bahari/Medinet Habu zu errichten, wurde von vielen Königen der 18., 19. und 20. Dynastie beibehalten.
Die Arbeiter, Bildhauer, Steinmetze und Maler, die mit der Gräber- und
Tempelerrichtung beschäftigt waren, siedelte er in einem speziellen Dorf an
(heute Deir el-Medina). Dieses Grabarbeiterdorf entwickelte sich zu einer
Zentrale der Grabbaukunst bis in die 21. Dynastie.
Die verbreitete Auffassung, dass alle mit dem Grabbau beschäftigten Arbeiter getötet wurden um die Grabstätte geheim zu halten ist sicher falsch. Sie beruht auf dem Papyrustext des Ineni, der aber nur behauptete: „..ich errichtete sein Grab, und keiner sah und hörte es.“
Der ständige Neubau von Gräbern und Tempeln in Theben-West steht einem regelmäßigen Aderlass an Handwerkern und Künstlern und damit die Vernichtung von ausgebildeten Fachkräften entgegen. Ständig waren Handwerker damit beschäftigt, neue Gräber anzulegen und zu dekorieren.
Drei Gräber für den König?
Ein heute völlig zerstörtes Grab auf dem Gräberberg von Dra Abu el-Naga wird Amenhotep I zugeschrieben (AN B), möglicherweise wurde er auch im Tal der Könige (KV 39 ?) beigesetzt (später umgebettet?).
Ein weiteres Grab, AN B in Dra Abu el-Naga wurde durch
Einheimische entdeckt und von H. Carter 1913/14 freigelegt (P&M,
Band I, Part II, S. 599). Zahlreiche Fragmente
von Steingefäßen trugen die Aufschriften von Apophis und seiner Tochter
Herit,
Ahmose, Ahmes-Nefertari und Amenhotep I.
Carter hielt das Grab aus diesem
Grund für ein Doppelgrab für Amenhotep I und seine Mutter Ahmes-Nefertari. Bis zur Dokumentierung
des von Loret schon 1899 aufgefundenen KV 39, ein Grab
am Rand des Tals der Könige, war dies Stand der Forschung (Rose).
Das DAIK kommt im Jahr 2001 zum Schluss, das keines der beiden Gräber das des Amenhotep I ist und favorisiert heute K 93.11 in Dra Abu el-Naga.
Grabanlage AN B (
18-02-11)
Eingang zu KV 39 (
18-02-12)
KV 39 (18-02-13)
Quelle:
J. von Beckerath. Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49). Mainz
1997/99
T. Schneider. Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Peter A. Clayton. Chronicle of the Pharaohs. London 1994.
N. Reeves - R. H. Wilkinson. The Complete Valley of the Kings. London 1996