update 20.08.2007
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Geburts- oder Eigenname: Sen-Wosret,
Se-en-useret, Senusret (III) (c-n-Wsrt)
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Neb iret Chet Sen-Wosret, Nesut Bit Cha-kau-Rê, Hor Netjeri-Cheperu (12-05-01) |
Vater:
Sesostris II
Ehefrau: Sit-Hathor-junet, Chenmet-nefer-hedjet II ?, Nofret-henut, Söhne: Amenemhet III Töchter: Merit, Senet-Senebtisi, Menet, Sat-Hathor |
Sesostris II scheint plötzlich gestorben zu sein, denn sein Sohn Sesostris III kam nicht in den Genuss einer Mitregentschaft, die sich so bewährt hatte. Er übernahm aber ein im Inneren gefestigtes Reich, und eine seiner ersten Maßnahmen war die Renovierung des „Unas“-Kanals, den Schifffahrtsweg durch den 1. Katarakt.
Sen-wosret III (12-05-02) |
Sen-wosret III (12-05-03) |
Sesostris III eroberte weitere Teile Nubiens
. Feldzüge sind belegt in seinem 8., 10., 16. und 19. Jahr. So dehnte er das Reich bis zum 2. Katarakt aus, wo er bei Semna eine Grenzsperre errichtete.In seiner Regierungszeit wurde die Macht der Provinzfürsten stark beschnitten, denn aus seiner Zeit findet man keine Feudalgräber der Gaufürsten mehr.
Sphinx des Se
n-wosret III (12-05-04)In Medamut, nordöstlich von Karnak gelegen, befand sich bereits seit dem Alten Reich ein Heiligtum des Kriegsgottes Month. An dieser Stelle ließ Sesostris III einen neuen Month-Tempel errichten, vorwiegend aus Lehmziegeln erbaut. Lediglich Türen und Säulen waren als Kalkstein. Der Tempel hatte eine Größe von 65 x 100 m, die Umfassungsmauer war 5 m dick.
Der Month-Tempel von Medamut (12-05-12)
Sen-wosret III/Medamut (12-05-13) |
Sen-wosret III/Medamut (12-05-14) |
Sen-wosret III beim Sed-Fest/Medamut (12-05-15)
Etwa zwei Jahre vor seinem Tod machte der „Erobererpharao“ Sesostris III seinen Sohn Amenemhet III zum Mitregenten, wie er es bereits von seinen Vorfahren kannte.
Die Länge seiner Regentschaft ist strittig, sicher belegt ist das 19. Jahr, aber es gibt auch einen Hinweis auf das Jahr 39 im Taltempel des Osiris-Grabes in Abydos.Sesostris III errichtete seine Pyramide bei Dahschur, sie ist von meheren kleinen Pyramiden seiner Gemahlinnen und Töchter umgeben. Neben der Pyramide befindet sich ein großer Herrscherkulttempel, der in seiner Grundidee schon das "Haus der Millionen Jahre" (vgl. die thebanischen Totentempel) vorweg nimmt. Bei diesem Tempel handelt es sich um eine Herrscherkultanlage und nicht um einen herkömmlichen Totentempel.
Dieses Bauwerk, heute „Schwarze Pyramide“
genannt, ist komplett aus Lehmziegeln errichtet,
ohne die bei seinen Vorgängern üblichen Steinrippen. Das Fundament des
Grabbaus besteht aus drei Lagen von Lehmziegeln, auf die man grob nivellierte Blöcke
aus Kalkstein verlegt hatte. Auf diese wurden unterschiedlich große Lehmziegel
horizontal in Stufen verlegt. Mörtel wurde nicht benutzt und die Fugen nur mit
Sand verfüllt.
Der gesamte Pyramidenkern ist dann mit einer Verkleidung aus feinen Kalksteinen
versehen worden, die man mit Krampen zusammengehalten hat. Die Pyramidenbasis
hatte eine Länge von 106,7 m; bei einem Winkel von 56° 18´ 35" muss die
Pyramide etwa 78 m hoch gewesen sein.
Die Kalksteinverkleidung ist heute
verloren, und somit hat die Pyramide nur noch ein ruinenhaftes Aussehen.
Im Norden der Pyramide befand sich eine kleine Eingangskapelle, obwohl der
eigentliche Zugang im Westen liegt. Östlich ist der Totentempel vorgelagert.
Dieser ist ebenfalls zerstört und nicht mehr zu rekonstruieren.
Beim Versuch, in das Innere der Pyramide zu gelangen,
grub Jaques de Morgan im Jahr 1895 einige Gänge in den Schuttberg und
stieß dabei auf einen alten Grabräuberstollen, der direkt zur Grabkammer führte.
So lokalisierte er auch den richtigen Eingang, der sich außerhalb der Pyramide
im Hof an der Westseite befand. Der absteigende Gang führt unterhalb des Gebäudes
abknickend zu einer Vorkammer; von dort gelangt man zur Grabkammer und zu einer
weiteren Kammer.
Die Wände bestehen aus Granit, der mit Gips geweißt wurde. Die Gewölbedecke
aus Granit wird durch zehn darüber angeordnete Kalksteinbalken von je 30 Tonnen
Gewicht nochmals entlastet.
An der Westseite der Grabkammer stand der leere Sarkophag. Kanopen waren nicht
vorhanden.
Da die Gänge der Pyramide auch nicht mit den üblichen Fallsperren versehen
waren und Sesostris III eine weitere große Grabanlage in Abydos besitzt,
gehen viele Ägyptologen davon aus, dass er nicht hier sondern in Abydos
bestattet wurde.
Der Pyramide waren innerhalb der Umfassungsmauer
im Norden vier, im Süden
drei Königinnenpyramiden vorgelagert.
Die Substruktur zeigt, dass die nördlichen Nebenpyramiden alle über einen Gewölbekorridor
miteinander verbunden waren, von welchem vier Gruppen mit Kammern für die
Sarkophage, Kanopen und die weitere Grabausstattung abzweigten. Ein noch tiefer
liegender Gang führt zu acht weiteren Sarkophagen. Identifiziert werden konnten
die Namen einiger Personen: die Prinzessinnen Menit und Senet-senebtisi sind
durch Sarkophag-Inschriften belegt, von einer Sat-Hathor fand de Morgan
eine
Truhe mit 333 Schmuckstücken, von Merit einen noch größeren Schmuckschatz.
Erst 1994 entdeckte man im Bereich der südlichen Nebenpyramiden einen weiteren
Grabschacht. Dieser führte über einen langen Stollen bis unter die Südwestecke
der Hauptpyramide und endete in einer Vorkammer mit Grabkammer, in der einst die
Königin Weret bestattet wurde. Weret war die Mutter des Sesostris
III und
Ehefrau des Sesostris II.
Der Pyramidenkomplex wurde in der Regierungszeit des Königs im Norden und im Süden
erweitert. Der südliche Teil umschloss den Südtempel, der von D. Arnold
teilweise rekonstruiert werden konnte. Der relativ kleine Bau enthielt einen
Vorhof mit Pypyrussäulen und den anschließenden Sanktuarien. Die Bruchstücke
der Reliefs zeigen den König beim Sed-Fest und die Götter
Chnum und Harischef.
Im Vorhof mündete der Aufweg zur Pyramide, der dazugehörige Taltempel ist bis
heute noch nicht gefunden worden.
Pyramide Sen-wosret III (12-05-05) |
Pyramide des Sen-wosret III (12-05-06) |
Pyramide des Sen-wosret III (12-05-07)
Schmuck der Sit-Hathor (12-05-08)
Schmuck der Meret (12-05-09) |
Schmuck der Meret (12-05-10) |
Bei Abydos (Araba el Madfuna) legte Sesostris III sein „Osiris-Grab“ an:
Der Taltempel befand sich am Wüstenrand, ein ca. 700 m langer Aufweg führte zum Grabbezirk, der eine T-förmige Ziegelplattform bildete: 156 m breit und 160 m lang. Im Nordteil führten 2 Schächte ins 24 m tiefe Grab. Der 180 m lange Grabkorridor war mit Granit- und Quarzitplatten verschlossen. Die eigentliche Sargkammer war versteckt angeordnet. Die aufwendige Anlage lässt einige Ägyptologen vermuten, dass Sesostris III nicht in seiner Pyramide, sondern hier bestattet wurde.
Sesostris-Grab bei Abydos (12-05-12)
Quellen:
von Beckerath, J., Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49) Mainz 1997/99
Schneider, T., Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf 2002
Stadelmann, R., Die Ägyptischen Pyramiden, Mainz 1997
Lehner, M., Das erste Weltwunder, Düsseldorf 1997
Verner, M., Die Pyramiden, Hamburg 1999