update 02.08.2007

um 1.956  - um 1.910 v. Chr.

c#-Ro c-n-Wsrt, Nswt-Bjt %pr-k#-Ro, Or onX-mswt

Geburts- oder Eigenname: Sen-wosret, Se-en-useret, Senusret (c-n-wsrt)  
Thronname: Cheper-ka-Rê (
%pr-k#-Ro
Horus-Name: Anch-mesut (
onX-mswt
Nebti-Name: Anch-Mesut (
onX-mswt)
Gold-Name: Bik-nub-anch-mesut (
bjk-nbw-onX-mswt)
sonstige Namen: Sesostris I (gr.), Sesonchosis (Manetho Africanus)

Sen-wosret, Cheper-ka-Rê, Hor Anch-Mesut  (12-02-01)

 

Sen-wosret, Kopf eines Sphinx, aus Karnak  (12-02-02)

Vater:  Amenemhet I
Mutter: Nefer-tatjenen
Geschwister: Nefru



Ehefrau: Nefru, It-kajit (?)
Söhne: Amenemhet II
Töchter: Nofru-Ptah, Nofru-Sobek 

Im 20. Jahr seiner Regentschaft ernannte Amenemhet I seinen Sohn Sesostris I zum Mitregenten. Der Vater kümmerte sich in erster Linie um die Innenpolitik und die Beruhigung der immer noch mächtigen Gaufürsten, während Sesostris I persönlich Feldzüge nach Nubien und Syrien leitete. Nach 10 Jahren gemeinsamer Regierungszeit erhielt er auf einem Feldzug nach Syrien die Nachricht von der Ermordung seines Vaters und eilte sofort zurück, um seine Thronansprüche zu wahren.

Sesostris I regiert ca. 45 Jahre, wobei er die letzten 3 Jahre in Koregentschaft mit seinem Sohn  Amenemhet II herrschte. Aus dem 25. Jahr ist eine Hungersnot belegt.  
In das 18. Jahr datiert ein Feldzug nach Nubien, der wohl unter General Mentuhotep zur Eroberung von Unternubien bis zum 2. Katarakt führte.

Buhen
Bei Buhen, zwischen dem 1. und 2. Katarakt gelegen, ließ Sesostris I eine Grenzfeste errichten. Eine Inschrift besagt, dass „kein Südländer unkontrolliert seinen Fuß auf ägyptisches Gebiet setzen“ sollte. Das Bauwerk ist heute leider im Nassersee verschwunden.

Grenzfestung Buhen  (12-02-17)

Grenzfestung Buhen  (12-02-18)

Sesostris I baute im ganzen Land mindestens 10 Tempel, bedeutend wurde z.B. der Tempel von


Karnak

"Amun über Alles" (Amun ist an der Spitze) bedeutet der Name seines Vaters Amenemhet. Kein Wunder, dass dieser begann, den Tempel seines Namensgebers auszubauen, zumal der Gott auch ein Lokalgott von Theben war. Von der Bautätigkeit des Amenemhet ist leider nichts mehr erhalten. 

Eines der ältesten Bauwerke im Amun-Tempel von Karnak ist so die „Weiße Kapelle“ des Sesostris I.

Amenhotep III (18. Dyn.) ließ dieses Bauwerk abtragen und verwendete die Alabastersteine als Füllmaterial für den 3. Pylon des Karnak-Tempels, wo sie vollständig gefunden wurden. Der jetzige Bau wurde mit den aufgefundenen Materialien neu aufgebaut.

Heute gilt die Weiße Kapelle als das schönste und älteste noch erhaltene Bauwerk des Mittleren Reiches.

Auf dem Sockel befinden sich die Namen der damaligen ägyptischen Gaue mit ihren Hauptstädten.

Sen-wosret, Weiße Kapelle  (12-02-11)

Sen-wosret, Weiße Kapelle  (12-02-12)

Sen-wosret, Weiße Kapelle, Relief  (12-02-13)

Sen-wosret, Weiße Kapelle, Relief  (12-02-14)

Elephantine
Auf Sesostris I ist auf der Nilinsel bei Aswan eine Kapelle für die Kataraktgöttin Satis belegt. Man hat die Gründungsgrube gefunden, Weiheinschriften, Stelen und Opfertafeln. Auch die Ursprünge des Hekaib-Heiligtums datieren in diese Zeit.

Koptos
Aus dem Min-Tempel sind Reliefblöcke erhalten, die den König beim Sed-Fest-Lauf zeigen.

Sen-wosret vor Gott Min (12-02-16)

Abydos
Hier baute er am Tempel des Gottes Chenti-amentiu. 

Iunu
In Heliopolis (Iunu) wurde ein Tempel für Rê-Harachte errichtet, man baute am Tempel des Atum und stellte zwei Obelisken auf.

Obelisk des Sen-wosret, Iunu  (12-02-19)

 

Dieser Obelisk aus Assuan-Granit ist 20 m hoch und seht heute noch in Heliopolis (Iunu), er stand ursprünglich mit einem zweiten vor dem Eingangspylon des Atum-Tempels. Es ist der älteste noch erhaltene Obelisk.

Lischt
Nahe der neuen Hauptstadt
JT-t#wj und zwei Kilometer südlich der Pyramide seines Vaters begann der König mit dem Bau seines eigenen Grabdenkmals Z(j)-n-Wsrt ptr t#wj.

Seine einfach konstruierte Pyramide besteht aus sternförmig angeordneten, rechtwinklig und diagonal sich schneidenden Steinrippen, die den Bau in 8 Dreiecke teilt. Diese wurden nochmals mit je drei Querwänden versehen, aufgefüllt mit Steinplatten. Wie üblich wurde das Bauwerk dann abgedeckt mit Kalksteinplatten. Im Laufe der Jahrtausende rutschten die Platten ab und die Kammern liefen aus. 
Die Pyramide maß 105 m im Quadrat und war bei einer Neigung von 49°23' 55" ursprünglich 61 m hoch.

Die Substruktur der Pyramide liegt unter Wasser und wurde nie erforscht. D. Arnold hat zwischen 1984 und 1987 den Komplex untersucht und errechnet, dass die Grabkammer etwa 22 m unter der Oberfläche liegen muss. Der Zugang befand sich in der Mitte der Nordseite in einer Kapelle.  
Maspero hat 1882 versucht, über einen antiken Grabräubergang in das Gebäude einzudringen. Nach Umgehung eines zweiten Granitsperrblocks wurden Reste von Beutegut der antiken Grabräuber gefunden. Man drang noch 30 m weiter vor und wurde nun von eindringendem Sand und Wasser gestoppt- nur wenige Meter vor der Grabkammer.

Der Pyramidenbezirk war von zwei Mauern umgeben. Die innere Steinmauer umfasste eine Nebenpyramide und den Totentempel, die äußere aus Lehmziegeln neun kleinere Pyramiden für die königliche Familie. Identifizieren konnte man die Grabpyramiden der Ehefrauen Nefru und It-kajit, wobei die zweite auch eine seiner Töchter gewesen sein könnte. Bestattungsspuren konnte man in keiner dieser Pyramiden feststellen, trotz teilweise vorhandener Sarkophage und Kanopentruhen.


Zum Totentempel führte ein offener Aufweg, vom heute noch nicht ausgegrabenen Taltempel kommend.

 

 

Sen-wosret, Pyramidenkomplex, Lischt  (12-02-03)

Sen-wosret, Pyramide in Lischt  (12-02-05)

Sen-wosret, Pyramidenkomplex, Riss (12-02-04)

 

Rekonstruktion des Eingangstempels, Pyramide des Sen-wosret (12-02-06)

Sema-taui, Symbol der Vereinigung der Beiden Länder, Relief am Sitz der Statuen des Sen-wosret (12-02-15)

Sen-wosret, Sitzstatuen, Lischt  (12-02-07)

Sen-wosret, Statue aus Karnak  (12-02-08)

Sen-wosret, Statue, Lischt  (12-02-09)

Sen-wosret, Statue, Lischt  (12-02-10)

Sesostris I gilt heute als einer der großen Pharaonen des Mittleren Reiches.

Quellen:
von Beckerath, J., Münchner Ägyptologische Studien (MÄS 46 und 49) Mainz 1997/99
Schneider, T., Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf 2002
Stadelmann, R., Die Ägyptischen Pyramiden, Mainz 1997
Lehner, M., Das erste Weltwunder, Düsseldorf 1997
Verner, M., Die Pyramiden, Hamburg 1999

Zeitzeugen des Sesostris I:

nach oben


Home

zurück

weiter